Waschlotion Auswahlhilfe
Bei Waschlotionen handelt es sich um Syndets, weshalb sie als besonders schonend für die Haut gelten. Sie sind in der Regel pH-hautneutral und greifen nicht den Säureschutzmantel der Haut an. So reinigen sie intensiv und effektiv, aber dennoch schonend. Medizinische Wachlotionen haben auch oft eine antimikrobielle und Wirkung und eignen sich zur Körperwaschung, beispielsweise bei multiresistenten Keimen. Sie eignen sich zudem gut für empfindliche Haut und meist auch für Allergiker.
In dieser Kategorie haben wir ein breites Sortiment an Waschlotionen für Sie im Angebot. Diese haben eine Vielzahl an unterschiedlichen Eigenschaften. Um Ihnen die Wahl etwas zu erleichtern und um einige Begriffe zu erklären, haben wir im Folgenden einige Informationen zusammengestellt. Diese umfassen neben dem pH-Wert und der Kennzeichnung „dermatologisch getestet“ auch Informationen zu Biozidprodukten, Normen, den Wirkungsspektren unserer Waschlotionen und deren Inhaltsstoffen/Wirkstoffen.
pH-Wert
Die Buchstaben pH sind eine Abkürzung für die lateinischen Worte potentia Hydrogenii, die so viel bedeuten wie „das Gewicht von Wasserstoff“. Der pH-Wert gibt an, wie sauer, beziehungsweise basisch/alkalisch eine wässrige Lösung ist. Der pH-Wert wird über eine Skala von 0-14 abgebildet. Der Bereich unter 7 gilt als sauer, wenn eine Lösung einen Wert von genau 7 hat, dann ist sie neutral und über 7 zählt sie als basisch/alkalisch. Die Haut hat durchschnittlich einen pH-Wert von 5,5 und ist damit leicht sauer. Der Säureschutzmantel unserer Haut sorgt dafür, dass der pH-Wert von 5,5 unserer Haut konstant bleibt. Dieser Mantel besteht aus einem dünnen Film aus Feuchtigkeit und Fetten. Diese werden sowohl durch Talgdrüsen als auch durch Schweißdrüsen abgegeben. Außerdem schützt der Säureschutzmantel unsere Haut beispielsweise vor Bakterien, Keimen oder anderen Krankheitserregern, aber auch vor dem Austrocknen. Wenn man zur Pflege sehr basische Produkte verwendet, so greift dies den Säureschutzmantel der Haut an und sorgt auch dafür, dass die Haut schneller austrocknet und auch Bakterien sich besser ansiedeln können. Ein kaputter Säureschutzmantel kann zudem auch zu Hautkrankheiten und Allergien führen. Aber auch zu saure Lösungen können negative Auswirkungen auf die Haut haben.
pH-hautneutral
Hat eine Waschlotion die Bezeichnung pH-hautneutral, dann bedeutet das, dass es an den pH-Wert der Haut von 5,5 angeglichen ist und dadurch den Schutzfilm der Haut schützt. Bei diesen Produkten ist in der Regel auch die Wahrscheinlichkeit einer Unverträglichkeit geringer. Deshalb sind pH-hautneutrale Produkte vor allem für Personen mit sensibler, empfindlicher oder reifer Haut geeignet.
pH-neutral
Bei pH-neutralen Produkten liegt der pH-Wert im Vergleich zu hautneutralen Produkten bei 7. Bei Produkten zur Hautpflege ist mit neutral aber in der Regel pH-hautneutral gemeint.
Sauer
Als sauer zählt ein pH-Wert, wenn er kleiner als 7 ist. Es kann auch vorkommen, dass eine Waschlotion einen leicht sauren pH-Wert hat. Dies kommt zum Beispiel bei Intimwaschlotionen vor.
Alkalisch
Lösungen mit einem pH-Wert von über 7 werden als basisch/alkalisch bezeichnet. Wenn Seifen nicht mit pH-neutral oder pH-hautneutral gekennzeichnet sind, dann haben sie einen basischen pH-Wert.
Dermatologisch getestet
Auf vielen Verpackungen findet man den Aufdruck „dermatologisch getestet“. Doch was bedeutet diese Kennzeichnung eigentlich?
Es gibt eine Verordnung der EU die besagt, dass Kosmetikprodukte getestet werden müssen, bevor sie auf den Markt kommen. Wenn ein Produkt nun „dermatologisch getestet“ wurde bedeutet das, dass das Produkt an einem Menschen getestet wurde und ein Dermatologe den Prozess beaufsichtigt hat. Die Produkte werden immer an Menschen getestet, da die EU im Bereich der Kosmetik Tierversuche verboten hat. Ansonsten liegen jedoch keine Kriterien vor, wie genau der Test ablaufen muss. Durch dieses Testverfahren können keine Aussagen über die Qualität, die Wirksamkeit oder die Verträglichkeit des Produktes getroffen werden. Auch an wie vielen Menschen das Produkt getestet wurde und wie das Ergebnis war beantwortet die Kennzeichnung nicht.
Allergikern hilft die Auszeichnung nicht weiter, da sie keinerlei Aussage über die Eignung für Allergiker macht.
Biozidprodukt
Bei Biozidprodukten handelt es sich um Produkte, die mindestens einen bioziden Wirkstoff beinhalten. Diese bioziden Wirkstoffe sind entweder Mikroorganismen oder chemische Stoffe, mit deren Hilfe Schadorganismen bekämpft werden, unschädlich gemacht werden und zum Teil zerstört werden.
Biozidprodukte haben weitere Einteilungen. Innerhalb der Kategorie der Biozidprodukte gibt es vier Hauptgruppen. Waschlotionen können in die Hauptgruppe 1 „Desinfektionsmittel“ eingeordnet werden. Diese unterscheidet weiterhin in mehrere Produktarten, Produktart 1 ist für menschliche Hygiene und die für Waschlotionen passende Art.
In Europa gibt es eine Biozid-Verordnung, in der sowohl der Verkauf als auch die Abgabe und die Verwendung aller Biozidprodukte festgelegt ist. Nicht nur für die fertigen Produkte gilt die Verordnung, auch die einzelnen Biozid-Wirkstoffe müssen erst ein Verfahren durchlaufen, um von der EU für die Verwendung in Biozidprodukten genehmigt zu werden. Für das fertige Produkt gibt es nochmals ein eigenes Zulassungsverfahren. In Deutschland ist die BAuA, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und genauer deren Bundesstelle für Chemikalien für Biozidprodukte zuständig.
Wirkungsspektrum
Für den medizinischen Bereich, wie zum Beispiel Arztpraxen gibt es spezielle medizinische Wachlotionen, die für eine optimale Reinigung der Haut sorgen. Viele dieser Produkte haben einen pH-hautneutralen Wert und sind deshalb besonders schonend zur Haut. Zum Teil kommt es auch vor, dass Waschlotionen ein antimikrobielles Wirkungsspektrum haben und sich zum Beispiel zur antiseptischen Waschung nutzen lassen. Wenn ein Produkt antimikrobiell ist bedeutet dies, dass es gegen Bakterien, Viren und Pilze wirkt. Hier im medPROFI Shop gibt es Waschlotionen, die bakterizid, begrenzt viruzid oder levurozid sind. Was diese Bezeichnungen genau bedeuten, möchten wir Ihnen im Folgenden erklären.
Bakterizid
So werden Waschlotionen bezeichnet, die gegen vegetative Bakterien wirken, nicht aber gegen Sporen. Beispiele von Bakterien, für die bakterizide Produkte eine Wirkung zeigen sind Meningokokken, Salmonella spp., TbB, MRSA, Mycobaterium tuberculosis, Acinetobacter baumannii, Listeria monocytogenes, Staphylococcus aureus, P. mirabilis, Pseudomonas aeruginosa, Enterococcus hirae, Escherichia coli, E.faecium, VRE und HSV.
Begrenzt viruzid
Das zeigt Ihnen, dass die Waschlotion wirksam gegen behüllte Viren ist. Dazu gehören unter anderem HIV, HBV (Hepatitis-B), HCV (Hepatits-C), BVDV, Influenza-Viren, Vacciniaviren und SARS-CoV-2.
Levurozid
Levurozide Waschlotionen können zur Bekämpfung von Hefepilzen, wie beispielsweise Candida albicans eingesetzt werden.
Normen
EN - Europäische Normen. Diese Kennzeichnung bedeutet für Sie, dass sich die Hersteller der Waschlotion an freiwillige Richtlinien der EU halten. Diese Normen garantieren Ihnen ein EU-weit standardisiertes Maß an Produktqualität und auch Sicherheit. Es gibt einige Normen, die für Waschlotionen relevant sind und die wir Ihnen hier vorstellen.
EN 1276: Diese Norm zeigt Ihnen, dass dieses Desinfektionsmittel eine bakterizide Wirkung hat und geeignet ist für private Haushalte, öffentliche Einrichtungen, Industrie und Lebensmittelindustrie.
EN 1499: Bedeutet, dass das Desinfektionsmittel bei der hygienischen Handwaschung die Abgabe der sich auf den Händen befindlichen vorübergehenden mikrobiellen Flora reduziert.
EN 13624: Zeigt Ihnen die fungizide und levurozide Wirkung von Desinfektionsmitteln im humanmedizinischen Bereich.
EN 13727: Diese Norm weist Sie auf die bakterizide Wirkung des Desinfektionsmittels in der Humanmedizin hin.
EN 14476: Diese Norm zeigt Ihnen die viruzide Wirkung von Desinfektionsmitteln im Bereich der Humanmedizin auf.
ISO 9001: Diese Norm dient dem Qualitätsmanagement zur Verbesserung der Unternehmensleistung.
Inhaltsstoffe/ Wirkstoffe
In Waschlotionen befindet sich oft eine lange Liste an Inhaltsstoffen und Wirkstoffen. Einige davon haben positive Effekte, bei anderen gibt es zusätzlich auch negative Nebenwirkungen. Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen und Ihnen die Wahl zu erleichtern, haben wir Ihnen im Folgenden einige Inhaltsstoffe zusammengestellt. Einige davon finden Sie in unseren Waschlotionen und auf andere wird bewusst verzichtet.
Alkalifrei
Bedeutet, dass ein Produkt keinerlei Seifenrückstände aufweist.
Allantoin
Allantoin ist ein natürliches Produkt, das in verschiedenen Pflanzenarten und auch in menschlicher und tierischer Harnsäure vorkommt. Für kosmetische Zwecke wird es heutzutage jedoch synthetisch hergestellt. Auch dieser Wirkstoff hilft den Hautzellen sich zu regenerieren und ist damit wundheilend. Zudem hilft er bei Juckreiz und Rötungen und glättet die Haut. Wie Panthenol erhöht auch Allantoin die Hautfeuchtigkeit und wirkt zudem gegen Hornhaut. Da es auch mit Hauttalg hilft, kann Allantoin gut bei unreiner oder fettiger Haut verwendet werden.
Farbstofffrei
Um den Produkten einen schönen Farbton zu geben werden häufig synthetische Farbstoffe verwendet, jedoch besteht auch hier das Problem, dass sie häufig allergische Reaktionen auslösen und verdächtigt werden krebserregend zu sein.
Mikroplastik
Das Problem von Mikroplastik ist, dass es unsere Umwelt und insbesondere die Meeren verschmutzt und die dortige Tier- und Pflanzenwelt bedroht. Zu Mikroplastik zählen Kunststoffe, die kleiner als fünf Millimeter sind. Im Bereich der Kosmetik wird häufig primäres Mikroplastik verwendet, das bereits als Mikroplastik gilt, wenn es über das Abwasser in die Umwelt gelangt. In diesem Sektor wird zudem flüssiger Kunststoff verwendet, welcher als Trübungs- oder Bindemittel dient.
Mineralöl
Mineralöle werden aus Erdöl hergestellt, dadurch sind sie länger haltbar als pflanzliche Öle. Noch dazu lassen sie sich einfach verarbeiten und sind zu niedrigen Kosten erhältlich. Des Weiteren rufen sie kaum allergische Reaktionen hervor. Mineralöle dichten die Haut ab, wodurch die Haut mehr Feuchtigkeit behält. Jedoch kann sich durch die Abdichtung die Haut kaum selbst regenerieren. Zudem befinden sich zum Teil aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe in Produkten mit Mineralöl. Von diesen könnten einige krebserregend sein, auch wenn nach aktuellem Stand kein Risiko davon ausgehen soll. Eine gute Alternative zu Mineralölen sind pflanzliche Öle.
Panthenol
Panthenol ist auch als Dexpanthenol und Provitamin B5 bekannt. Es handelt sich um einen Wirkstoff, der leicht durch die Haut aufgenommen werden kann und die Neubildung von Zellen anregt, was zu einer besseren Heilung von oberflächlichen Wunden führt. Des Weiteren hilft der Wirkstoff unserer Hautbarriere, sorgt für eine höhere Feuchte und damit für eine bessere Hautelastizität und hat einen Anti-Aging Effekt. Eine schnelle Heilung von Wunden ist besonders wichtig, da unsere Haut Krankheitserreger sonst schlechter abwehren kann. Auch bei Sonnenbrand oder bevor man lange in der Sonne ist hat Panthenol einen positiven Effekt. Da Panthenol schon seit längerer Zeit verwendet wird, ist es besonders gut erforscht und birgt deshalb kaum Risiken. Zudem ist der Wirkstoff besonders hautverträglich und wirkt auch antimikrobiell. Besonders beliebt ist Panthenol in Cremes, auch in antiseptischen, zur medizinischen Hautpflege. Aber auch in Handcreme, Balsam, Lotion und Waschlotion wird der Wirkstoff verwendet.
Parabene
In vielen Kosmetikprodukten befinden sich Parabene und dienen als Konservierungsstoff. Sie sind kostengünstig verfügbar und rufen kaum allergische Reaktionen hervor. Jedoch haben sie hormonelle Wirkungen und es ist noch nicht viel über mögliche Langezeitfolgen bekannt. Beliebt sind Parabene unter anderem in Cremes und Lotionen.
Parfümfrei
Parfüme, beziehungsweise Duftstoffe sind meist schlecht für Allergiker, da sie allergische Reaktionen auslösen können. Da es günstiger ist und diese auch länger halten, werden oft synthetische, statt natürlichen Duftstoffen verwendet. Jedoch ist die Erforschung dieser noch nicht weit fortgeschritten.
Seifenfrei
Hat eine Waschlotion die Kennzeichnung seifenfrei, dann bedeutet dies, dass sie einen hautneutralen pH-Wert hat, mild reinigt und zudem gut verträglich für die Haut ist. Tenside sollten in solchen Produkten nicht verwendet werden.
Silikone
Silikone sind Kunststoffe, die künstlich hergestellt werden, häufig unter der Verwendung von Erdöl. Silikone sind in Kosmetikprodukten heutzutage sehr beliebt und sie sind sehr hautverträglich. Allerdings haben sie auch umstritten und haben einige Nachteile. Ob Creme, Shampoo oder Hautpflege, als Ersatz für pflanzliche Öle werden Silikone gerne verwendet, nicht zuletzt, da sie günstiger sind. Der Unterschied zu pflanzlichen Ölen ist, dass diese eine langfristige Wirkung haben und oft antioxidativ wirken und bei der Hautregeneration oder bei Entzündungen helfen, wohingegen Silikone nur bis zum nächsten Waschen halten. Außerdem bauen Silikone sich nur schlecht ab und sind somit nicht so gut für die Umwelt. Silikone geben der Haut ein weiches Gefühl und helfen bei Falten, jedoch sind die Effekte nur kurzfristig. Des Weiteren dichten Silikonöle die Haut ab. Dadurch behält die Haut mehr Feuchtigkeit, es kann jedoch auch zu unreiner Haut führen.
Tenside
Tenside verfügen über eine Waschwirkung, mit deren Hilfe sich Fette entfernen lassen, was man mit Wasser alleine nicht schaffen würde. Deshalb sind sie in Waschlotionen, sowie Shampoos und Reinigungsschäumen sehr beliebt und auch Seifen sind Tenside. In Produkten sind Tenside der Bestandteil, der für die Schaumbildung sorgt. Des Weiteren werden Tenside auch häufig als Emulgatoren eingesetzt. Allgemein wird zwischen Tensiden unterschieden, die mild zur Haut und deren Schutzmantel sind und welchen, die aggressiv sind und deshalb gemieden werden sollten, da sie die Haut austrocknen. Tenside werden auch als waschaktive Substanz bezeichnet. Dieser Begriff steht für Chemikalien, die sowohl festen, als auch flüssigen Schmutz lösen, sodass er entfernt werden kann.
Weizenprotein
Die Hauptbestandteile von Weizenprotein sind Aminosäuren, Peptiden und Proteine. Es wirkt antioxidativ und ist deshalb beliebt in Pflegeprodukten. Weizenprotein wirkt regenerierend und hilft der Haut Feuchtigkeit zu bewahren, was zu einer höheren Elastizität führt. Besonders bei reifer oder kaputter Haut, sowie bei schlechter Durchblutung ist Weizenprotein hilfreich. Es hält die Haut glatt und hilft häufig bei der Heilung von Wunden und gegen Hornhaut.
Wollwachs
Wollwachs wird oft auch Lanolin genannt und besteht vor allem aus Wachsen, die aus Schafswolle gewonnen werden. Es ist beliebt bei Körperpflegemitteln, Kosmetika oder Salben, kann jedoch allergische Reaktionen hervorrufen. Aufgrund seiner hautpflegenden, hautschützenden, aber auch rückfettenden Wirkung verhilft der Inhaltsstoff zu mehr Feuchtigkeit und einer besseren Hautelastizität.
Signalwörter
Wie bei Desinfektionsmitteln gibt es auch bei Waschlotionen die beiden Signalwörter Achtung und Gefahr, die das Ausmaß an Gefahr angeben. Achtung gilt für Gefahrenkategorien, die weniger schwerwiegend sind, wohingegen Gefahr für schwerwiegende Gefahrenkategorien verwendet wird. Es gibt eine CLP-Verordnung, die regelt, in welchen Fällen welches Signalwort vergeben werden muss.